Was mache ich als Personaler, wenn es mehr gute Bewerber als offene Stellen gab? Wäre es nicht schön, wenn ich diese Top-Kandidaten meinen Kollegen in anderen Unternehmen empfehlen könnte? Da hätten doch alle etwas davon: Bewerber, Betriebe und unsere Oberlausitz. Gute Idee, finden wir. Und deshalb können Unternehmen ab sofort auf jobs-oberlausitz.de ihre Top-Bewerber empfehlen.
Die Idee zu diesem Empfehlungs-Tool wurde bei einer Sitzung des Arbeitskreises Fachkräfte in der IHK Zittau geboren. Ein gestandener Personaler wünschte sich eine Lösung für seine guten Bewerber, weil er sie gern in der Region halten oder überhaupt hierher locken möchte und zum anderen die Oberlausitzer Unternehmen nicht als Konkurrenten sondern als Partner sieht. Das ist das Grundprinzip, das hinter der Bewerber-Empfehlung steckt: Raus aus der eigenen Box und an das große Ganze denken. Je besser es uns in der Oberlausitz gelingt, an einem Strang zu ziehen, umso mehr Gutes werden wir bewegen. Das sieht auch die Fachkräfteallianz im Landkreis Görlitz so. Sie empfahl das Projekt zur Umsetzung. Finanziert wird es bis Februar 2019 aus Mitteln des Freistaates Sachsen. Bis dahin wollen wir mit möglichst vielen Unternehmen Erfahrungen sammeln, das System verbessern und dafür sorgen, dass es auch über 2019 hinaus die Stellenbesetzung erleichtert.
Was habe ich als Bewerber davon?
Während Ihre Konkurrenten eine Bewerbung nach der anderen schreiben, erstellen Sie einmal ein Profil auf jobs-oberlausitz.de und warten auf die Angebote. Empfohlene Bewerber werden den Arbeitgebern auf dem Bewerbermarkt von jobs-oberlausitz.de besonders prominent präsentiert. Diese TOP-BEWERBER sind als Sterne-Kandidat sichtbar. Wer von anderen Personalern empfohlen wird, bekommt deutlich mehr Aufmerksamkeit als andere Kandidaten. Natürlich ist dieses Angebot kostenlos für Bewerber.
Wie ist das mit dem Datenschutz vereinbar?
Die Bewerber treffen alle Entscheidungen selbst. Sie entscheiden, ob Sie die Einladung als TOP-BEWERBER überhaupt annehmen. Sie pflegen ihr Bewerberprofil selbst. Nach der Veröffentlichung erscheint es zunächst anonymisiert auf dem Bewerbermarkt. Auch hier entscheidet jeder Kandidat selbst, welche Kontaktanfrage von Unternehmen angenommen wird. Erst nach bestätigtem Kontakt sind alle Daten sichtbar. So behalten Bewerber immer Kontrolle über ihre Daten.
Was habe ich als Unternehmen davon, meine Bewerber weiterzuempfehlen?
Dieses Instrument hilft in der Kommunikation mit Bewerbern. Ab sofort schicken Sie keine standardisierte Absage. Ihr Angebot, den Kandidat als TOP-BEWERBER auf jobs-oberlausitz.de zu empfehlen, zeigt Ihre Wertschätzung. Das ist ungewöhnlich und wird weiter erzählt. Damit machen Sie Bewerber zu Multiplikatoren und pflegen Ihren guten Ruf. Wer einen guten Ruf hat, bekommt gute Mitarbeiter.
Gibt es Kriterien für eine Empfehlung?
Die Personalauswahl ist so vielfältig wie es unterschiedliche Menschen gibt. Jeder Personaler tickt anders. Deshalb kann es keine festgelegten Kriterien geben, die ein Bewerber erfüllen muss, um empfohlen zu werden. Im Idealfall sind es keine Empfehlungen nur anhand von Zeugnissen und Zertifikaten. Es sollte zumindest ein Gespräch stattgefunden haben. Und am Ende zählt nur eine Frage: Hätte ich den Kandidaten selbst eingestellt, wenn eine passende Stelle frei gewesen wäre?
Wie kann ich als Arbeitgeber mitmachen?
Zugriff auf den Bewerbermarkt und damit auch auf die empfohlenen TOP-BEWERBER haben alle Betriebe, die mit einem aktiven Stellenangebot auf jobs-oberlausitz.de vertreten sind. Ist diese Voraussetzung erfüllt, kann jeder Arbeitgeber den Bewerbermarkt nutzen und Bewerber empfehlen. Die TOP-BEWERBER sind im Bewerbermarkt als Sterne-Kandidat sichtbar. Dort findet sich auch die Info, welches Unternehmen den Bewerber empfohlen hat. Unternehmen entstehen bei der Nutzung des Bewerbermarkts keine Zusatzkosten.
Was ist die Zielstellung dieses Vorhabens?
Als Macher von jobs-oberlausitz.de möchten wir offene Stellen in der Oberlausitz schneller besetzen. Wir wollen, dass gute Kandidaten der Region erhalten bleiben und die Wertschätzung für Bewerber insgesamt steigt. Wenn Betriebe voneinander wissen und zusammenarbeiten, dann entstehen gute Koalitionen. Das bringt die gesamte Region voran. Dieses Modellvorhaben "Bewerber empfehlen" fördert das Geben und Nehmen in der Region. Wenn Unternehmen nur auf TOP-BEWERBER warten aber selbst keine Kandidaten empfehlen, dann scheitert diese Idee. Wie bei fehlender Kooperation auch eine Region scheitern wird.